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Foto: Jan Riephoff

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Ein Cowboy im Osten

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Aus einem ehemals staatlichen Landwirtschaftsbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern hat Stefan Puls einen artgerechten Rinderhof geschaffen.

Seine Tiere weiden im Nationalpark. Seinen Frieden scheint der Mann gefunden zu haben. „Ich liebe, was ich hier tue!“, schwärmt der drahtige 39-Jährige im karierten Holzfällerhemd. „Ich bin zwölf Stunden täglich draußen in der Natur. Das ist wunderschön.“ Dabei hatte Stefan Puls gar nicht vor, jemals Landwirt zu werden. Als KFZ-Mechatroniker hat er es bis zum Meister gebracht. Technik, Maschinen, Motoren – das war seine Welt.

Es kam alles anders. Sein Vater wurde schwerkrank. Und weil Stefan Puls’ Bruder in Süddeutschland studierte, war es 1997 an ihm, dem jüngsten Sohn, das Lebenswerk der Mutter fortzuführen. Er trat ein großes, ein wagemutiges Erbe an.

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Täglich sieht Stefan Puls nach den Rindern auf den Weiden.

Fotos: Jan Riephoff

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Luise Puls, heute 66 Jahre alt, war Hauptbuchhalterin eines staatlichen Landwirtschaftsbetriebs im mecklenburg-vorpommerischen Kargow als die Mauer fiel. Doch anstatt den Betrieb dem Insolvenzverwalter zu überlassen, wie es damals allerorten geschah, schloss sie sich mit ehemaligen Angestellten zusammen, um den Hof aufzuteilen und privat weiterzuführen. „Meiner Mutter ging es darum, die ehemaligen Beschäftigten nach und nach auszuzahlen. Und das hat sie geschafft“, erzählt ihr Sohn mit erkennbarem Stolz.

Aus Stefan Puls ist ein moderner Cowboy geworden. Ein Großteil seines Weidegrundes liegt im Müritz-Nationalpark. Auf diesen Wiesen hält er Rinder, gut 200 Mutterkühe mit ihren Kälbern und einige Bullen zur Zucht. Die Tiere sind das ganze Jahr über draußen. „Wir sind jeden Tag bei den Herden, um nach dem Rechten zu sehen.“ Puls steuert seinen wuchtigen grünen Jeep über die holprige Moorwiese, um zu einer Gruppe rotbrauner Angusrinder zu gelangen, die friedlich grast.

Der Zaun an der Koppel muss kontrolliert werden, die Tiere getränkt, die Kälber gefüttert. Auch wenn die Mutterkühe im Freien kalben, wacht Puls über sie. Das Futter, mit dem er seine Rinder im Winter versorgt, baut er auf nährstoffarmen Niedermoor-Wiesen rund um den Nationalpark an. „Und manchmal, wenn ich eines der Neugeborenen anders nicht zu fassen bekomme, fange ich es mit dem Lasso ein.“ Sagt er und lacht.

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Das ganze Jahr über sind die Tiere draußen. Foto: Jan Riephoff.