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Foto: Jan Riephoff

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Von der Lust an den dicken Blauen

Der Bickbeerenhof von Sylke Herse

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Auf ihrem Bickbeernhof bei Hannover hat Sylke Herse ein Ausflugsziel für Heidelbeerliebhaber geschaffen.

Als sie 1993 ihr erstes Kind bekam, war für Sylke Herse klar: „Auf meinen Tisch kommt nur noch Bio-Kost. Ich war eine richtige Öko-Tussi.“ Die 44-Jährige lacht und streicht sich die langen Haare aus dem Gesicht. Schon Jahre zuvor hatte ein Großhändler nach biologischer Ware gefragt und entsprechende Förderungen in Aussicht gestellt. So konnte Sylke Herse ihre Eltern überzeugen, die Kulturheidelbeer-Produktion des familieneigenen Bickbeernhofs umzustellen.

Seither werden die 25 Hektar in Landesbergen nahe Hannover mit Hornspänen und Pflanzenstärkungsmitteln aus Algenextrakten und ätherischen Ölen gedüngt. 15 Sorten, darunter Liberty, Drepa und Duke wachsen auf den zwei Meter hohen Stauden, die sich im Herbst dunkelrot verfärben. Seit siebzehn Jahren führt sie den Betrieb, aufs Feld geht die Chefin nur noch selten. Sie ist mit der Organisation ausgelastet: Neben der Landwirtschaft leitet sie den Gasthof, den Hofladen und produziert Säfte, Marmeladen sowie Desserts.

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Die Sorten Liberty, Drepa und Duke wachsen auf dem Hof.

Fotos: Jan Riephoff

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„Manchmal vermisse ich die Feldarbeit, mir hat das immer Spaß gemacht“, gesteht die mittlerweile dreifache Mutter. Einzig auf die nächtliche Frostschutzberegnung in der Blütezeit verzichtet sie gerne. Das sollen lieber die Männer machen. Viel Schlaf bekommt sie in dieser Zeit trotzdem nicht: „Mein Partner und ich haben immer einen Blick aufs Thermometer. Wenn es unter die Minus-3-Grad-Marke fällt, heißt es für ihn meist raus aus den Federn.“

Dabei ist die Heidelbeer-Produktion nicht mal typisch für die Gegend. Als der Senior vor fünfzig Jahren hierherkam, bekam er einen freundschaftlichen Rat: Probiere es mit Heidelbeeren oder Spargel, darin liegt die Zukunft. Und weil der Boden fürs Stangengemüse zu sauer war, verlegte er sich auf die „dicken Blauen“, wie es auf dem Schild im Hof prangt.

Sylke Herse ist froh über die Entscheidung des Vaters: „Es hätte schlimmer kommen können. Die Früchte haben ein gutes Image, schmecken gut, sind gesund und in unserem Fall auch noch biologisch."